Religionsunterricht/Unterrichtsmaterial

ORDEN DER BENEDIKTINER-WICHTIGE INFOS zusammengefasst


"Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der Hilfe Christi. Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen."

So lautet der Aufruf des Hl. Benedikt von Nursia, der vor rd. 1400 Jahren die Ordensregel verfaßt hat, die noch heute in benediktinischen Klöstern ihre Geltung besitzt.


Die Urgemeinde kannte das besitzlose Leben des einzelnen in einer Gemeinschaft. Tendenzen zu dieser vorbehaltlosen Christusnachfolge fanden sich auch in der früheren Kirchengeschichte. Das sich hieraus entwickelnde Mönchtum lebte anfangs eremitenhaft in der Wüste (Einsiedlertum).


Die Tageszeiten

Sechsmal versammelt sich die Kommunität zum gemeinsamen Gebet: viermal zu den Tageszeiten, einmal zur Hl. Messe und einmal zur kurzen Anbetung nach dem Mittagstisch. Das klösterliche Chorgebet wird an vier markanten Zeiten des Tages vollzogen:

Die Morgenhore am Tagesbeginn. Sie hat sich aus der alten Matutin (Mette) entwickelt und wurde früher nach Mitternacht rezitiert oder gesungen. Sie besteht auch heute noch aus einem Vigil-Teil (lat. vigiliae = Nachtwache). Ihre Gedanken kreisen daher um Nacht und Licht, ihre Psalmen sind zum Teil heilsgeschichtlich. Meditativer Mittelpunkt der Vigil ist eine längere Lesung.

Der zweite Teil dieser Hore nimmt die alte Gebetstradition der Laudes ("Lobgesänge") auf. Nun bricht der Tag an. Christus wird als die aufgehende Sonne begrüßt. Die Mönche beten diese Chorzeit in der Hauskapelle innerhalb der Klausur, da zu dieser frühen Stunde noch keine auswärtigen Besucher am Gebet teilnehmen. Diese Hore dauert gewöhnlich etwa 40 Minuten, an Hochfesten länger.

Die Mittagshore - auf der Höhe des Tages  bildet gewissermaßen die Halbzeit des Arbeitstages. Gott wird gebeten, er möge "die wechselhafte Zeit" lenken und die Menschen zur Brüderlichkeit anleiten (Lesungen). Diese Hore ist mit einem längeren Stillgebet und der Gewissenserforschung des einzelnen verbunden.

Die Abendhore entspricht in ihrem Aufbau ganz der alten kirchlichen Vesper. Sie wird in der Kirche gesungen.